Eine Smart City ist eine Stadt, in der das Leben der Bürger durch die Nutzbarmachung neuer digitaler Technologien, sowie datenbasierter Wertschöpfung lebenswerter, effizienter und nachhaltiger gestaltet wird. Darüber hinaus soll die Stadt als Wirtschaftsstandort gestärkt werden.
Die Stadt Herne hat zum Erreichen dieser Ziele den Digitalbeirat mit Stakeholdern aus allen relevanten Bereichen des Gesamtkonzerns Stadt gegründet. Dort wurde die „Smart City Strategie 2030+“ erstellt, in der strategische Ziele und Projekte in den fünf Handlungsfeldern „Smart City Infrastruktur“, „Energie und Umwelt“, „Gesellschaft“, „Mobilität“ und „Digitale Verwaltung“ erarbeitet wurden.
Die Herne.Digital GmbH hat als Mitglied des Digitalbeirats aktiv an der Smart City Strategie mitgewirkt und ist technischer Partner zur Umsetzung der erarbeiteten Projekte.
Vom 4. bis zum 6. Februar 2025 fanden in Herne die zweiten „Smart City Days“ statt, an der zahlreiche Vertreter von Wirtschaft und Forschung und Digitalisierungsexperten teilnahmen. Die Themen der zweitägigen Veranstaltung waren Künstliche Intelligenz, moderne Mobilität, smarte Energie für das 21. Jahrhundert und die Digitalisierung der Verwaltung.
Neben Vortragsreihen gab es eine Ausstellung von verschiedenen Anbietern für Lösungen aus den Bereichen Digitalisierung, KI und Smart City. Auch die Herne.Digital war mit einem eigenen Stand vertreten. Dabei stellte sie sich interessierten Besuchern vor und präsentierte ihre vielfältigen Projekte.
Weiterhin fand auf den Smart City Days das Netzwerktreffen der deutschsprachigen FIWARE-Community statt. Bei dieser Veranstaltung konnten sich Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz austauschen und Kontakte knüpfen.
Beendet wurden die Smart City Days mit der etablierten Veranstaltung „Digital.Herne.Business“. Hierbei stand vor allem der wirtschaftliche Nutzen der Digitalisierung im Mittelpunkt.
Weitere Informationen rund um die Smart City Days: <a href="https://www.smart-people-city.de/">https://www.smart-people-city.de/</a>
Die Stadt Herne und die Herne.Digital GmbH sind Partner des von der EU geförderten Projekts „BeOpenAI“. Inhalt dieses Projekts ist die Entwicklung einer Plattform zur Verarbeitung und Bereitstellung von so genannten „High Value Datasets“. Die Funktionalität der Plattform wird anhand von realen Pilotprojekten, die die Plattform nutzen, verifiziert.
Eines dieser Pilotprojekte ist das „Crowd Management“ auf der Cranger Kirmes. Dazu wurden drei Digitalisierungsmaßnahmen zur Steigerung der Sicherheit der Kirmes durchgeführt.
Verkehrssensoren überwachen den Verkehr auf der Hauptzufahrtstraße. Über eine von der Herne.Digital entwickelte Smartphone-App können Parkplatzbetreiber außerdem die Auslastung der Kirmesparkplätze erfassen. Durch eine Edge-Kamera auf dem Kirmesgelände wird zudem die Personendichte an einem Hotspot KI-gestützt überwacht. Über Echtzeitdashboards werden die erzeugten Daten den Ordnungsbehörden im Kirmesbüro zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, gefährliche Situationen, wie Verkehrsstaus oder eine Überfüllung auf dem Kirmesgelände schneller als bisher zu erkennen und rechtzeitig gegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen.
Trafostationen sind wichtige Knotenpunkte im Stromnetz. Sie wandeln Mittelspannung in die von Endgeräten benötigte Niederspannung und ermöglichen so z.B. die Funktion von Geräten in privaten Haushalten oder Ladestationen.
Durch die Energiewende steigt die Komplexität dieser Stromverteilung, wodurch eine bessere Überwachung zur intelligenten Steuerung der Energieflüsse notwendig wird. Die Digitalisierung von Trafostationen spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Gemeinsam mit der Stadtwerke Herne AG haben wir erfolgreich verschiedene Möglichkeiten getestet, um Daten von Trafostationen in Echtzeit in die städtische IoT-Datenplattform zu übertragen.
Dabei werden sowohl das städtische LoRaWAN-Netz als auch Mobilfunkverbindungen genutzt. Übertragen werden abgangsgenaue Daten zu Spannungen, Strömen und Leistungen.
In einem weiteren Ausbau sollen unterschiedliche Lösungen, also Hardware von unterschiedlichen Herstellern und unterschiedliche Übertragungstechnologien, eingesetzt werden. Daher ist eine Harmonisierung der Daten in standardisierte Datenmodelle innerhalb der Datenplattform unbedingt notwendig. So können die Daten, egal wo oder wie erzeugt und übertragen, vollumfänglich Spezialanwendungen zur weiteren Auswertung oder Steuerung bereitgestellt werden.
Die Stadtwerke Herne AG betreibt das städtische Fernwärmenetz. Zu diesem Netz gehören unter anderem diverse Zugangsschächte, die der Wartung des Netzes dienen.
Bei Starkregen besteht allerdings die Gefahr, dass sich die Schächte mit Wasser füllen. Auch Grundwasser kann in die Schächte eintreten. Dies kann zu dauerhaften Schäden an der Bausubstanz führen, weshalb das Wasser rechtzeitig abgepumpt werden muss. Um ein Volllaufen frühzeitig zu erkennen, musste bisher manuell kontrolliert werden, ob ein erhöhter Wasserstand besteht.
Ziel des Projekts war daher, den erhöhten Wasserstand frühzeitig automatisiert zu erkennen und zu melden. Dadurch sollte die manuelle Kontrolle überflüssig gemacht werden.
Hierzu wurde ein entsprechender Proof of Concept entwickelt. In diesem Rahmen wurden mehrere Fernwärmeschächte mit Sensorik ausgestattet, die ständig überwacht, ob ein erhöhter Wasserstand vorliegt. Die Messdaten dieser Sensoren werden über LoRaWAN an die städtische IoT-Datenplattform übertragen. Dort werden sie kontinuierlich analysiert. Bei Erkennen eines hohen Wasserstands werden automatisch E-Mails an die Verantwortlichen gesendet. Diese enthalten auch die Information, welcher Schacht im Einzelnen betroffen ist.
Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, einen ausreichend guten LoRa-WAN-Empfang zu gewährleisten. Die Sensorik ist innerhalb der Schächte verbaut, wodurch die Funksignale den metallischen Schachtdeckel durchdringen müssen. Der restliche Teil der Schachteinstiege besteht aus Beton. Dadurch werden sie Signale stark absorbiert.
Um dieses Problem zu lösen, wurde ein externer Partner mit ins Boot geholt, der Antennen für solche speziellen Anwendungsfälle entwickelt. Dabei wurde eine Kooperation eingegangen, um eine für unsere Anforderungen optimierte Antenne zu entwickeln.
Die „Herner Brücke“ ist ein Projekt der kooperativen kommunalen Suchthilfeplanung der Stadt Herne. Sie erweitert die Herner Angebote der Suchthilfe und bietet Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen Zugang zu den lokalen Sozial- und Gesundheitshilfen. Zur Herner Brücke gehört auch die sogenannte „Lotsin“, die HIlfesuchende in vertraulichen Gesprächen berät oder an Hilfsangebote heranführt.
Gemeinsam mit der Herner Brücke hat die Herne.Digital GmbH den Hilfe-Finder entwickelt. Der Hilfe-Finder ist eine App, die sich an Abhängige oder von Abhängigkeit bedrohte Personen und deren Angehörige richtet. Dort können sie besonders niederschwellig und anonym Anlaufstellen im Stadtgebiet finden, die das passende Leistungsangebot für den konkreten Hilfewunsch haben.
Dazu gibt der Nutzer in einem ersten Schritt an, wovon der Betroffene konkret abhängig ist. In einem Zweiten Schritt wird die Art der gewünschten Hilfe angegeben, was in einem optionalen dritten Schritt weiter konkretisiert werden kann. Anschließend werden Anlaufstellen mit dem passenden Leistungsangebot gesucht und auf einer Karte inklusive Kontaktdaten und weiteren Informationen angezeigt. Damit dies möglich ist, pflegt die Lotsin der Herner Brücke im Hintergrund eine Datenbank mit allen vorhandenen Anlaufstellen und deren Leistungsangeboten.
Die Nutzung des Hilfe-Finders ist kostenfrei und anonym. Zur Verbesserung der Barrierefreiheit, wurde der Hilfe-Finder so gestaltet, dass er in verschiedenen Sprachen verfügbar und mit Screenreadern kompatibel ist.
Der Hilfe-Finder kann unter dem nachfolgenden Link erreicht werden: <a href="https://www.hernerbruecke.de">https://www.hernerbruecke.de</a>
Die Herne.Digital GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Herne AG. Ihre Aufgabe ist es, den Konzern Stadt strategisch in den Themenfeldern Smart City und Digitalisierung, Datenmanagement, Plattformen und IT-Strategie zu beraten und weiterzuentwickeln.
In Kooperation mit der Stadtwerke Herne AG betreibt sie das städtische LoRaWAN-Netz als wichtigen Teil der Smart City Infrastruktur in Herne.
Sie betreibt weiterhin die städtische Datenplattform und entwickelt darauf aufbauend datengetriebene Anwendungen und Services.